"Rechenschwäche-Therapie"
- nur eine wohlklingende andere Vokabel für Nachhilfe- oder Förderunterricht?
Rechenschwache Kinder benötigen im Hinblick auf ihre ausgebildeten falschen Rechentechniken (»subjektive Algorithmen«) individuell verschieden abgestimmte individuelle Hilfen. Ein normaler Schulunterricht wie auch klassischer Förder- oder Nachhilfeunterricht wird bei rechenschwachen Schülern i.d.R. nicht zum Erfolg führen, da dort zwangsläufig der aktuelle Schulstoff Gegenstand ist und nicht in erster Linie die fehlerhaften Lernstrategien Ihres Kindes.
Schon allein wegen der Gruppengröße (auch in Förderklassen) kann nur in seltenen Ausnahmen überhaupt an der individuellen Ausgangslage Einzelner angeknüpft werden. So verpufft bei Kindern mit spezifischen Rechenstörungen meist jegliches Üben und "Festigen", da auf diese Weise die entscheidenden Grund- und Kerngedanken von Menge und Zahl für sie nicht zugänglicher gemacht werden.
Und gerade die sind bei solchen Kindern i.d.R. vorab entweder gar nicht oder mit gänzlich falschen Vorstellungen besetzt. Routinisieren & Einüben zielt eben nicht auf Erklärung bzw. Aufdeckung fehlerhafter Rechenstrategien und macht so wirklich nur Sinn auf der Basis von bereits erkannten und verstandenen mathematischen Zusammenhängen.